Das Eigenheim in Kempen wird zum Alptraum?
Für die Ratsfraktion ÖDP/Linke gehört zum Klimaschutz und sozialer Gerechtigkeit auch bezahlbares und angemessenes Wohnen dazu, zwei Seiten einer Medaille. Das ist unser Gründungsideal der Fraktion ÖDP/Linke. Angesichts der Wahlerfolge haben die Grünen in Kempen einen Realitätsverlust erlitten. Die Grünen bereiten ihren Landtagswahlkampf auf den Dächern der Bauwilligen vor. Bezahlbares und angemessenes Wohnen ist weder Privileg noch Luxusgut, sondern Daseinsvorsorge. Eigenheime verhindern Altersarmut , so Fraktionsvorsitzender Jeyaratnam Caniceus.Wir wollen Bau von Wohnräumen in Kempen als Einfamilienhaus-, Reihen-, Doppel- oder in Mehrfamilienhäuser erschwinglich machen und nicht verbieten. Teure Grundstücke, hohe Bau- und Materialkosten und fehlendes Fachpersonal überwiegen die Vorteile von niedrigen Zinsen. Das Argument niedriger Zinssatz ist eine Makulatur. Durch die aktuell hohe Inflationsrate schmilzt das Eigenkapital. Somit wird für viele Kempener mit durchschnittlichem Einkommen ein Eigenheim in Kempen zu realisieren, kaum machbar sein. Wir räumen auch für Klimaschutz eine hohe Priorität. Aber wir können nicht von der Realität wegschauen, so Günter Solecki .
Klimaschutz hat viele Stellschrauben, Photovoltaik ist eines davon. Das ist unbestritten. Eine Pflicht zur Photovoltaik Anlage zurzeit auf den Dächern erhöht zwangsläufig die Baukosten. Einer Solardachpflicht auf privaten Häusern können wir nur zustimmen, wenn es keine zusätzliche Belastung für Bauherren und -damen bedeutet. Das ist zurzeit nicht in Sichtweite.
Städte wie Gütersloh, Bonn, Tübingen sind Vorreiter bei Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Die Stadt Bonn hat ein eigenes Baulandmodel. Die Grünen haben in der Vergangenheit alle unsere Vorschläge zum Bau von bezahlbarem Wohnraum niedergetrampelt. Hierzu gehörten u.a. das Baulandmodell und der Planungswettbewerb, betont Caniceus