Herr Bürgermeister , meine sehr verehrten Damen und Herren,

am 22. April 2019 haben erneuerbare Energien den gesamte Energiebedarf Deutschlands für den Tag gedeckt.

Die Nutzung solarer Strahlungsenergie ist ein wesentlicher Bestandteil im Kampf gegen die Erdüberhitzung und den Klimawandel. Hierbei gilt es, die Potenziale voll auszuschöpfen.

Wir betonen nochmal: Uns tut es auch weh, wenn wertvolles Ackerland in Kempen für die Energiegewinnung geopfert wird. Wir haben größten Respekt gegenüber Bauern, die für Mensch und Tier Nahrungsmittel  produzieren, wir können auch die Sorgen der Landwirte verstehen, aber ein Projekt muss wissenschaftlich und wirtschaftlich tragbar sein. 30 Jahre ist hier ein überschaubarer Zeitraum.

In Deutschland und Europa herrscht keine Hungersnot, sondern eine Nahrungsmittel- Überproduktion. Wenn wir mit unseren Nahrungsmittel verantwortungsvoll umgehen würden, dann bräuchten wir wenig natürliche Ressourcen und wenig Land.  In der Geschichte der Menschheit hat eine Stadtentwicklung immer Konflikte mit der Landwirtschaft verursacht. Für Wohnraum, Verkehr und Gewerbe brauchen wir landwirtschaftliche Fläche. Diese Flächen werden unwiederbringlich versiegelt. Aber hier nicht, hier wird kein Millimeter versiegelt, diese Flächen sind nicht für immer verloren, sondern hier werden bedrohte Insekten-, Vogel-, und Pflanzenarten einen Rückzugsort finden, Regenwasser kann ungehindert im Erdreich versickern. Der Klimawandel verursacht nicht nur Naturkatastrophen und Überschwemmungen, sondern auch Ernteausfälle.

Meine Damen und Herren,  nicht das wenige Land bedroht die Menschheit, sondern der Klimawandel.

Das, was in Kempen entsteht ist ein Meilenstein. Eine wichtige Etappe im Wettlauf gegen die Erdüberhitzung.

Die Parteien müssen Farbe bekennen, endlich den Masterplan Klimaschutz ernst nehmen. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, wenn wir das 1.5 Grad Ziel einhalten wollen.

 (Die Grünen sollen mit Ihren Taschenspielertricks aufhören. Ich möchte hier dafür einige Beispiele nennen. Erst gegen den Masterplan Klimaschutz stimmen, dann mit der ganzen Familie vorm Bildschirm sitzen und mitreden, während des Wahlkampfs mit geschmacklosen Kartoffelplakate die Kempener Bauern verunglimpfen und später Landwirte umarmen, jahrelang erneuerbare Energien fordern, jetzt wenn es ernst wird, sogar ein fundiertes wissenschaftliches Hochschulgutachten in Frage stellen)

Meine sehr verehrten Damen und Herren,

Eine Energiewende zum Nulltarif wird es nicht geben. Die vorgesehene Fläche wird nicht versiegelt, sondern naturnah bewirtschaftet, das beruhigt uns. Schon lange wird am Niederrhein Mais angebaut um Biogasanlagen zu bestücken und 1000 Tonnen Beton ins Ackerland gegossen um Windräder aufstellen zu können. Das sind alles Schattenseiten, die dringend notwendig sind für die Energiewende. Nach anfänglicher Zurückhaltung sind wir durch diesen wissenschaftlichen Bericht der Hochschule Düsseldorf positiv überzeugt worden. Daher werden wir dieses Modelprojekt kritisch begleiten.